Die Mosel – eine atemberaubende Gegend, ein aufregendes Terroir!

Wer denkt nicht automatisch an Terrassenanbau, Riesling und andere weiße Weinsorten…
Rotweine verband man lange mit der Ahr, aber auch die Mosel hat ihre roten Sorten. Acolon, Blauer Spätburgunder oder Dornfelder sind hier bekannte Vertreter, die teils wunderschöne aromatische Weine hervorbringen.
Aber Zweigelt? Den suchte man bislang vergeblich hier bei uns, obwohl er schon seit vielen Jahren seitens des Weinbauministeriums (für alle nicht Rheinland-Pfälzer – wir haben tatsächlich ein eigenes Landesministerium dafür) zum Anbau zugelassen ist.
 
Zweigelt, oder auch Blauer Zweigelt oder Rotburger genannt, ist die in Österreich inzwischen am meisten verbreitete Rotweinsorte.  Entstanden ist er unter seinem Schöpfer Fritz Zweigelt als eine Kreuzung aus Blaufränkisch und St. Laurent im Jahre 1922 und nimmt heute bei unseren Nachbarn in der Alpenrepublik fast 6500 Hektar Rebfläche ein. Im Burgenland und in Niederösterreich sowie vereinzelt auch in der Steiermark kann man ihn antreffen. In nennenswertem Umfang wächst der Zweigelt auch in Ungarn, in Tschechien und in der Slowakei; einige wenige Weinberge gibt es tatsächlich auch in Kanada und Japan. In Deuschland allerdings wird er in nicht nennenswertem Umfang im Süden angebaut.
 
Der Zweigelt ist sehr widerstandsfähig gegen schlechte Witterung und nicht so sehr anfällig für Rebkrankheiten. Er fordert jedoch einiges an Aufmerksamkeit und intensive Grünpflege.
Der Zweigelt treibt früh aus und neigt zu recht hohen Erträgen, sodass hier, im Sinne einer Qualitätssteigerung ein rechtzeitiges Ausdünnen erforderlich ist.
 
Als Rotwein ausgebaut zeichnet sich der Zweigelt durch einen farbintensiven, vollfruchtigen, schmeichelnden und harmonischen Charakter aus und eignet sich auch gut für den Ausbau im Barrique, was wir erstmals 2015 mit unserer ersten Hobbyernte auch getan haben. Am Gaumen zeigt sich der Zweigelt weich, vollmundig und saftig mit einer Fruchtnote von reifen Sauerkirschen und Pflaumen; moderates Tannin und eine feine Kräuterwürze runden den Geschmack ab.
 
Ausgebaut als Blanc de noir duftet er herrlich anregend nach roten Beeren, Aprikose und Zitrusfrüchten. Unser erstmals in 2018 aus dem Hobbyanbau ausgebauter Wein ist fruchtbetont und angenehm mineralisch, mit einem schönen Wechselspiel aus Fruchtsüße und Säure.

 

Tja – weiß oder rot ausgebaut? Das wissen wir auch noch nicht, sondern möchten es von Jahrgang zu Jahrgang je nach der Charakteristik des Jahres spontan entscheiden.

Gefällt Euch das?